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7. September 2015

Broschüre "ICD quer" – Kodieren leicht gemacht

Um die Kodierqualität nachhaltig zu steigern, startete die KV RLP 2012 eine Kampagne für gutes Kodieren. Der Einsatz hat sich gelohnt, denn mit gesicherten Diagnosen lässt sich die tatsächliche Morbidität in Rheinland-Pfalz nachweisen – ein Vorteil für die Verhandlungen mit den Krankenkassen. Jetzt gibt die KV RLP den Niedergelassenen eine weitere Hilfe an die Hand: "ICD quer", eine Kodier-Checkliste von einem Praktiker entwickelt und in der Praxis erprobt.

Service

Lesefassung

Sprecherin: Dr. Christof Heun-Letsch ist niedergelassener Internist in Ludwigshafen. Seine Praxis führt er zusammen mit zwei Kollegen. Kodieren ist für ihn das Handwerk einer guten Dokumentation. Je genauer eine Praxis kodiert, desto besser stellt sie ihr Leistungsspektrum dar und schafft Transparenz in puncto Qualität.

Dr. Christof Heun-Letsch | Facharzt für Innere Medizin: Ich selbst kann kaum verstehen, warum viele nicht diese Möglichkeit der eindeutigen Dokumentation nutzen, die doch im täglichen Ablauf so ungeheuer viel Zeit spart und alles ungeheuer einfach macht.

Ich habe zwei Praxispartner: Eine junge Ärztin, die hat Verständnis dafür, die macht das, die dokumentiert die Krankheiten. Sie ist im Urlaub, ich hab einen Patienten von ihr, ich schau auf die Diagnosenliste, ich weiß ganz genau, was sie hat, ich weiß, was ich zu tun habe.

Sprecherin: Schon zu Ausbildungszeiten am Krankenhaus hat sich Dr. Heun-Letsch mit der Thematik des Kodierens auseinandergesetzt. Jetzt hat er sein Wissen in einer Broschüre zusammengefasst. Für häufig vorkommende Krankheitsbilder hat er die ICD-Codes mit Haupt- und möglichen Nebendiagnosen übersichtlich zusammengefasst.

Dr. Christof Heun-Letsch | Facharzt für Innere Medizin: Entstanden ist es eigentlich aus der Situation, dass ich aufgrund eines Versorgungsvertrages, der mit einer Krankenkasse bestanden hat, nahezu sämtliche Fälle von Herzinsuffizienz in Ludwigshafen auf die Vollständigkeit der Dokumentation überprüft habe. Und ich habe gesehen, es geht bei diesen Patienten mit Herzinsuffizienz immer wieder um dieselben 20 oder 30 oder 40 Diagnosen, die immer wieder auftauchen, die immer wieder vergessen werden, die immer wieder ungenau benannt werden, die immer wieder nicht exakt benannt werden.

Ich habe mir dann einfach, um die Sache zu erleichtern, eine Liste geschrieben von allen möglichen Diagnosen, die bei Patienten mit Herzinsuffizienz auftauchen können, und habe diese geordnet nach Grunderkrankung, Folgeerkrankung, Begleiterkrankung, Schwere der Symptomatik und anderen möglichen Ordnungskriterien. Ich habe dann auf einmal gemerkt, wie schnell das geht, wenn ich mir diese zwei DIN A4-Seiten auf den Tisch lege. Und wenn ich wieder einen Fall zu prüfen habe, kann ich die wie eine Checkliste durchgehen.

Sprecherin: Der ICD ist ein von der Weltgesundheitsorganisation initiierter und gepflegter Schlüssel, ein anerkanntes Diagnoseklassifikations-System in der Medizin. Der ICD ist wie eine eigene Sprache. Dr. Christof Heun-Letsch hat dafür einen Sprachführer geschrieben.

Dr. Christof Heun-Letsch | Facharzt für Innere Medizin: Herzpatient: hat Hochdruck, hat vielleicht eine Herzinsuffizienz, hat eine koronare Herzkrankheit, raucht vielleicht auch, hat einen hohen Blutfettspiegel, vielleicht ein Übergewicht. Ich kann eine Checkliste machen, wo ich diese möglichen Diagnosen in dieser Situation zu diesem Patienten, die wahrscheinlich vorhanden sind, in dieser oder jener Ausprägung zusammenfasse. Als Arzt kann ich dann durchgehen und kann da sehr schnell zusammenstellen oder sogar delegieren in der Praxis.

Ich glaube, wenn so ein Instrument zur Verfügung steht, wird die Dokumentation auf einmal sehr einfach. Was ist denn einfacher, als die Information über den Patienten, als exakte genaue, unverwechselbare Diagnose mitzugeben? Also als ICD? Einfacher geht es doch nicht.

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