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16. Juli 2015

Studierende aufs Land – Famulaturförderung der KV RLP

 40.000 Euro jährlich stellt die KV RLP seit 2013 bereit, um Famulaturen in hausärztlichen Praxen auf dem Land finanziell zu unterstützen. Das Förderprogramm ist schon im ersten Jahr ein Erfolg. Gleich zu Beginn war die Nachfrage so groß, dass die Fördermittel für 2013 bereits in den ersten Wochen ausgeschöpft waren. KV-TV spricht mit dem KV RLP-Experten für Sicherstellung.

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Lesefassung

Sprecherin: Das Geld war ja relativ schnell weg. Wie haben die Praxen und die Famulanten von der Förderung erfahren? Wie haben sie erfahren, dass es überhaupt Geld für die Famulatur gibt?

Olaf Diederichs | Stellvertretender Leiter Abteilung Sicherstellung KV RLP: Es ist natürlich so, dass einige schon über die Diskussion im Vorfeld davon erfahren haben. Wir haben aber auch über die Tagespresse informiert, haben Informationen auf der Homepage bereitgestellt. Es wurde in den internen Medien darüber berichtet, über KV PRAXIS beispielsweise.

Sprecherin: Wie funktioniert denn der Bewerbungsablauf?

Olaf Diederichs | Stellvertretender Leiter Abteilung Sicherstellung KV RLP: Das Verfahren ist so, dass wir auf der Homepage Informationen bereitgestellt haben, dazu gehören auch die Förderrichtlinie und ein Antragsformular, das sehr kurz gehalten ist, eine Seite. Der Arzt, der die Famulatur betreut, stellt den Antrag gemeinsam mit dem Famulus. Und wenn die Anträge eingehen, können wir innerhalb weniger Tage einen entsprechenden Förderbescheid dem Arzt zusenden.

Sprecherin: Wie kommt die Förderung zum Studenten?

Olaf Diederichs | Stellvertretender Leiter Abteilung Sicherstellung KV RLP: Antragssteller, formal, ist unser Mitglied, der ausbildende Arzt. Und wir brauchen die persönlichen Daten des Famulanten, der dann die Förderung weitergereicht bekommt durch unser Mitglied. Wir müssen aus rechtlichen Gründen den Förderbetrag auf das Honorarkonto des Arztes buchen, der aber verpflichtet ist, diesen dem Studenten weiterzureichen.

Sprecherin: Welche Praxen haben denn besonders große Chancen, dass ihr Famulant gefördert wird?

Olaf Diederichs | Stellvertretender Leiter Abteilung Sicherstellung KV RLP: Leider sind die finanziellen Mittel begrenzt. Wir haben die Möglichkeit, 40 Famulaturmonate zu fördern. Und wir werden ab dem Jahr 2014 die Vergabe dieser Mittel danach ausrichten, wo die Famulaturen stattfinden sollen, und dabei werden insbesondere die bevorzugt, die in Regionen geleistet werden sollen, die einen niedrigen Versorgungsgrad haben, also da, wo die Arztdichte schon jetzt geringer ist im Lande.

Dadurch, dass es schnell ins Laufen kommen sollte, hatten wir die Zeit nicht, ein Vergabeverfahren, wie es zukünftig vorgesehen ist, durchzuführen. Und in dem ersten Schritt, nicht zuletzt um es auch bekannt zu machen, wurden die Famulaturen nach einem anderen Schema gefördert und zwar: Wer als erster den Antrag gestellt hatte, wurde in diesem einmaligen Durchgang auch bevorzugt berücksichtigt.

Sprecherin: Vielleicht können Sie nochmal kurz erzählen, was das Ziel der Famulaturbörse ist.

Olaf Diederichs | Stellvertretender Leiter Abteilung Sicherstellung KV RLP: Ziel der Famulaturbörse langfristig ist natürlich die Stärkung der hausärztlichen Versorgung. Wir haben bislang schon zahlreiche Förderangebote, wie die finanzielle Förderung der Weiterbildung. Aber wir haben erkannt, dass die Entscheidung zu einer hausärztlichen Tätigkeit wesentlich früher fällt als in der Weiterbildung. Das heißt: Schon im Studium überlegen sich die Studenten, was sie später machen wollen. Und wir möchten Studenten für diese Tätigkeit interessieren.

Es ist in der Vergangenheit viel geschrieben worden über Landarztpraxen, aber es hat sich auch gezeigt, dass viele Studenten gar kein klares Bild davon haben, was in einer Landarztpraxis passiert, was dort zu tun ist. Und um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen, dient auch dann die Famulatur in der Hausarztpraxis. Und um Hindernisse wie Fahrtkosten zu beseitigen möchten wir das unterstützen mit einer Famulatur, damit dann auch eine Bindung zu der Praxis bestenfalls entsteht und in weiteren Ausbildungsschritten der Kontakt nicht abreißt.

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