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13. Februar 2014

Kommunikation in der Praxis

Die aktuellen Änderungen, die der Gemeinsame Bundesausschuss im Rahmen des internen Qualitätsmanagements beschlossen hat, werden von den meisten Niedergelassenen schon längst umgesetzt. Konkret werden die Anforderungen zum Aufbau von Risikomanagement- und Fehlermeldesystemen spezifiziert. Fehlervermeidung funktioniert nur mit guter Kommunikation. KV-TV hat eine Frauenarztpraxis in Koblenz besucht, in der seit über acht Jahren ein Qualitätsmanagement zur kontinuierlichen Verbesserung der Praxisführung und -organisation betrieben wird. Und für das dortige Team sind vor allem die regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen ein wichtiger Bestandteil, um Fehler aufzudecken und zu vermeiden.

Service

Lesefassung

Michaela Ehret | QM-Beraterin: Erinnert Ihr euch an das letzte interne Audit Fehlermanagement, bevor wir zu Dr. Zimmermann gehen? Letztes internes Audit Fehlermanagement? Ich bin Michaela Ehret, ich bin die QM-Beauftragte hier in der Praxis – und auch sozusagen für das Praxismanagement, für die Praxisorganisation zuständig. Die Kommunikation ist enorm wichtig, gerade bei dem Beruf der Arzthelferinnen. Wir haben sehr viel mit unterschiedlichen Partnern zu tun: den Ärzten, den Kollegen, den Patienten, den Mitarbeitern anderer Praxen, also auch Externen. Und hier muss die Information von einem zum anderen sehr, sehr gut weitergegeben werden.

Sprecherin: Gute Teamarbeit gelingt nur mit regelmäßiger Kommunikation. In der gynäkologischen Praxis von Dr. Zimmermann in Koblenz wird dies seit der Einführung des Qualitätsmanagementsystems vor acht Jahren konsequent gemacht.

Dr. Martin Zimmermann | Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Wir haben uns eigentlich so geneigt, dass, wenn Blut abgenommen wird, dass dann ja möglichst viel gemacht wird. Dass wir dann auch die Antikörper bestimmen und einen Belastungstest machen, dass wir alles möglichst mit der einen Blutabnahme dann mitmachen. Früher wurde vieles zwischen Tür und Angel gesagt und dann war es ganz schnell wieder zum Kopf raus und jetzt hat es eine Form und eine Struktur. Man überlegt sich vorher, was man sagen will, man macht sich vorher schon die Gedanken: Wie könnten denn da die Lösungswege aussehen? Es wird ja wieder nachgehakt: Hat das denn was gebracht, was wir das letzte Mal besprochen hatten? Und das ist schon gut. Das ist ein riesen Fortschritt, finde ich.

Michaela Ehret | QM-Beraterin: Wir hatten festgelegt, dass Ihr im PC, im Button die aufgetretenen Fehler vermerken wolltet. Nur für mich als Info: Habt Ihr das gemacht? Bevor wir nicht mit dem QM begonnen hatten, hatten wir auch keine Teambesprechungen. Das lief mehr so bei Hören und Sagen und ich sag dem was und dem was. Das Team war auch etwas kleiner, weniger Mitarbeiter, die Ärzte gleich, aber weniger Mitarbeiter, auch sehr viele Teilzeitkräfte. Und da haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, dass auch die Teilzeitkräfte informiert werden. Übergabe der Kollegin, Moment, mitteilen.

Dr. Martin Zimmermann | Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Da ist auch die Frage, wie man das macht. Ob man das mündlich macht oder ob man dann einen schriftlichen Vermerk macht. Heute bin ich ein Teil des Teams, gleichberechtigt, der sich der QM-Beauftragten, die die Teambesprechung leitet und strukturiert, der sich genau wie die anderen dem einordnen und unterordnen muss.

Sprecherin: Es gibt eine Vielzahl von Modellen in Arztpraxen. Welches Modell sich für welche Praxen am besten eignet, wie oft der Rhythmus der Besprechungen ist, das muss die Praxis selbst herausfinden. Eine Dienst- und Teambesprechung dient der Arztpraxis und sollte daher grundsätzlich während der Arbeitszeit stattfinden. Nur wie diese Besprechungen gestaltet sind, das kann sehr unterschiedlich sein.

Michaela Ehret | QM-Beraterin: Für Dich wäre es eine gute Möglichkeit, für Euch beide weniger. Ist das in Ordnung, dass man das den Mitarbeitern überlässt, wie sie die Infos weitergeben wollen?

Sprecherin: Jeder muss die Chance haben, seine Meinung zu äußern. Wichtig ist: Für jedes Teammitglied gibt es feste Aufgabenbereiche und Anweisungen müssen regelmäßig überprüft werden.

Michaela Ehret | QM-Beraterin: Wenn wir bei den Abläufen sehen, zum Beispiel Laborimport, das klappt nicht so, dann wird auch diese interne Regelung oder die Arbeitsanweisung oder die Checkliste dementsprechend geändert Und danach nochmal dem Team vorgestellt. Und danach und das ist das Wichtige nochmal geprüft: Ist tatsächlich der festgelegte Änderungsprozess, Lösungsweg, tatsächlich ein Lösungsweg? Protokoll wird geschrieben. Vielen Dank! Und bis zum nächsten Mal.

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