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17. August 2012

Niederlassungsdoku | Folge 5 – die eigene Praxis

Ein halbes Jahr hat KV-TV Vanessa Jürgens und Marko Groth auf dem Weg in die Niederlassung begleitet – über die Planung berichtet, bei der Vorbereitung über die Schulter geschaut und mit Spannung die Entscheidung des Zulassungsausschusses erwartet. Nun ist es soweit: Die hausärztliche Internistin und der Frauenarzt sind jetzt ganz offiziell niedergelassene Vertragsärzte der KV RLP. Die fünfte und letzte Folge zeigt die ersten Tage in eigener Praxis.

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Lesefassung

Sprecherin: Es ist soweit, die Praxiseröffnung steht kurz bevor. Jetzt heißt es anpacken. Frauenarzt Marko Groth hat ein Wochenende Zeit, denn ab Montag stehen seine ersten Patienten vor der Tür.

Dr. Marko Groth: Wir haben wirklich in einem Marathonlauf alle alten Möbel ausgeräumt, gestrichen, neu eingerichtet beziehungsweise Möbelhäuser kamen dann auch zum Aufbau und das gynäkologische Equipment kam, neue Ultraschalle. Aber insgesamt war es schon ein hart an der Grenze verlaufendes Unterfangen gewesen. Wir waren immer bis abends um elf beschäftigt, vom frühen Morgen an.

Sprecherin: Vanessa Jürgens tritt die Nachfolge ihrer Mutter in einer Praxisgemeinschaft an. Sie kennt die Abläufe, die Mitarbeiter, den Kollegen. Trotzdem: Der erste Arbeitstag war schon etwas Besonderes.

Dr. Vanessa Jürgens: Es war dann doch immer wieder spannend, zu sehen, wenn man etwas unterschreibt, dass man über seinen eigenen Namen drüber schreibt. Vorher als Angestellte war da immer der Name der Mutter und auf einmal stand da der eigene Name, da hat man immer schon wieder gedacht: Hups, tatsächlich! Das bist jetzt du und da stehst jetzt du. Und das ist deine eigene Praxis. Da war einem das schon immer wieder bewusst.

Dr. Marko Groth: Ich muss sagen, der erste Arbeitstag war schon erschlagend. Es waren gerade an diesem Tag noch vom Vorgänger sehr viele Patienten einbestellt worden und da gab es Momente, wo man gedacht hat: Hoffentlich ist man dem allen gewachsen. Aber wie gesagt, jetzt in der zweiten Woche, der Montag fing eigentlich genauso an wie in der letzten Woche, hat man aber schon deutlich gemerkt, dass das ein anderes Gefühl ist.

Sprecherin: Um das Arbeitspensum in einer Praxis zu schaffen, muss der Familienalltag gut organisiert und durchgeplant sein.

Dr. Vanessa Jürgens: Wir sind vor allen Dingen früh. Mein Mann und ich stehen wirklich früh auf, dass wir alles vorbereiten und richten können und eine Tasse Kaffee in Ruhe zu zweit trinken können und so ein bisschen besprechen und planen, was der Tag bringt. Und dann wecken wir die Kinder auch zeitig, viertel nach sechs. Dann werden sie im Akkord fertiggemacht. Und ich geh‘ dann um kurz vor sieben aus dem Haus und mein Mann frühstückt in Ruhe mit den Kindern und schickt sie in die Schule beziehungsweise fährt die Kleinen in den Kindergarten.

In der Regel hole ich dann eher mal die Jungs ab, weil wir mit denen jetzt schon Hausaufgaben machen müssen, und bereite mal was für das Abendessen vor, versuche auch, eine halbe Stunde einfach mal Ruhe zu haben, ein bisschen zu entspannen.

Sprecherin: Auch wenn die eigene Praxis viel Arbeit bedeutet, man eine gute Organisation und Unterstützung braucht, um Patienten und der Familie gerecht zu werden, für beide Ärzte war es genau die richtige Entscheidung.

Dr. Marko Groth: Das ist genau das, was ich mir gewünscht habe, was ich mir unter dem Praxisalltag vorgestellt habe. Man lernt jeden Tag wieder etwas Neues dazu. Und ich denke, dass wir einen den ganzen ärztlichen Gang begleiten, das Gefühl man kann noch etwas dazulernen. Aber man wird lockerer, man weiß mit vielen Situationen besser umzugehen. Und man weiß auch hier, dass man Menschen in seiner Nähe hat, die auch zur Seite stehen können.

Dr. Vanessa Jürgens: Das ist eigentlich so das schönste Gefühl, muss ich sagen. Dass man sagt, ja. Jetzt bist du da, wo du hin wolltest. Du hast es geschafft und es macht einen auch stolz und zufrieden. Auf jeden Fall.

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