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5. September 2014

Erfolgsprojekt Adapthera – rheumatoide Arthritis erkennen

Seit Januar 2012 gibt es in Rheinland-Pfalz ein Projekt, das sich um die Versorgung von Menschen mit rheumatoider Arthritis kümmert: Adapthera. Möglich macht das ein Kooperationsvertrag zwischen der KV RLP und den ACURA Kliniken in Bad Kreuznach. Das Versorgungsnetzwerk Adapthera hat sich zum Ziel gesetzt, für jeden Menschen, der in Rheinland-Pfalz neu an der rheumatoiden Arthritis erkrankt, von den ersten Anzeichen an eine lückenlose, schnelle Behandlung und Betreuung zu erreichen und gleichzeitig die Rheumaforschung zu fördern. Patienten profitieren also von der sehr engen Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten. Ein großer Vorteil, denn so können die Spätschäden der rheumatoiden Arthritis vermieden werden.

Service

Lesefassung

Sprecherin: Wenn im Volksmund die Rede von Rheuma ist, meint man im Allgemeinen die rheumatoide Arthritis. Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung überhaupt. Man schätzt, dass in Deutschland etwa ein Prozent der Bevölkerung an rheumatoide Arthritis erkrankt ist.

Bei der rheumatoiden Arthritis bekämpft das Immunsystem den eigenen Körper. Botenstoffe locken Fresszellen an und aktivieren sie, die Gelenkhaut anzugreifen und zu zerstören. Es kommt zu Entzündungen. Das Gelenk wird steif. Erste Anzeichen für eine rheumatoide Arthritis bei Patienten sind Schwellungen, Überwärmung und manchmal Rötungen sowie morgendliche Steifheit der Gelenke.

Das wichtigste ist der frühzeitige Beginn einer Therapie. Patienten sollten daher so schnell wie möglich zu Rheumatologen überwiesen werden. Das Netzwerk Adapthera hat sich zum Ziel gesetzt, für jeden Menschen, der in Rheinland-Pfalz neu an der rheumatoiden Arthritis erkrankt ist, von den ersten Anzeichen an eine lückenlose Behandlung und Betreuung zu erreichen. Dem Hausarzt oder dem Orthopäden kommt daher eine entscheidende Rolle zu. Hier wird anhand von vier einfachen Kriterien erkannt, ob bei einem Patienten eine rheumatoide Arthritis vorliegt. Der Patient wird nun dem Adapthera-Netzwerk zugeführt. Im Schnitt dauert es nun knapp vier Wochen und er hat seinen Termin beim Rheumatologen.

Und das ist ein voller Erfolg. Denn die durchschnittliche Wartezeit von Patienten in Deutschland beträgt zehn Monate und mehr. Einmal bei Adapthera aufgenommen, wird der Patient eng betreut. Experten arbeiten Hand in Hand. Wenn sich die erste Diagnose bestätigt, so erarbeitet der Rheumatologe zusammen mit dem Patienten und seinem Hausarzt einen angemessenen Therapieplan. Alle drei Monate wird der Erfolg der Behandlung überprüft. Und ganz nebenbei fließen viele wertvolle Daten über die Behandlung der rheumatoiden Arthritis in die Forschung. In einem zukünftigen Rheumaregister sollen dann alle Daten mit der jeweiligen Behandlungsstrategie verglichen werden, um so Menschen mit der rheumatoiden Arthritis schnell und umfassend zu helfen.

647 Patienten wurden bis zum Februar 2014 mit Verdacht auf rheumatoide Arthritis gemeldet. 136 erfüllten die Kriterien nicht. Bei 260 konnte nach einem Akuttermin die Diagnose noch nicht bestätigt werden. Und 251 Patienten wurden schlussendlich in Adapthera aufgenommen und werden seitdem kontinuierlich betreut. Wenn die rheumatoide Arthritis sehr früh und konsequent behandelt wird, kann bei vielen Patienten die Krankheit gestoppt und bei den anderen in den meisten Fällen deutlich verlangsamt werden.

Noch ist Adapthera ein Pilotprojekt und läuft Ende des Jahres 2014 aus. Aber vielleicht wird das erfolgreiche Projekt ja 2015 weitergeführt.

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