Service
Lesefassung
Sprecherin: MRSA darf man nicht unterschätzen. Der Hautkeim ist für gesunde Menschen zwar nicht gefährlich, aber für Patienten, die chronische Wunden, ein geschwächtes Immunsystem haben oder über Katheter versorgt werden, schon.
Dr. Lothar Birkel | Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie, Dialyse: Die Verantwortung liegt sicherlich in erster Linie im stationären Bereich. Hier finden die bedrohlichen Infektionen statt. Aber dadurch, dass wir im ambulanten Bereich zunehmend auch schwerkranke Patienten betreuen, pflegebedürftig, mit offenen Wunden, mit Diabetes – wir als Dialyse-Ärzte ja sowieso die schwerkranen internistischen Patienten – , kann man sich vorstellen, dass auch im ambulanten Bereich alles getan werden muss, um zu verhindern, dass MRSA-Kontamination zu einer Infektion wird.
Sprecherin: In den meisten Fällen wird der Erreger durch die Hände des Arztes oder des ärztlichen Personals übertragen. Damit MRSA in ambulanten Praxen nicht zum Problem wird, ist daher die wichtigste Maßnahme eine hygienische Händedesinfektion.
Dr. Lothar Birkel | Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie, Dialyse: In unserer Praxis sind wir ziemlich streng. Weil wir ein sehr strenges Hygienemanagement haben, kommt niemand durch die Tür, wenn er nicht die Hände desinfiziert. Das ist das Wichtigste. Die Händedesinfektion ist inzwischen das Wichtigste bei der Übertragung von Infektionen und Bagatellinfektionen. Selbst die ganzen Viruserkrankungen, grippalen Infekte und so weiter laufen auch über die Hände.
Also minimiert man das Risiko, indem jeder sich schon mal die Hände desinfiziert. Dann trägt man die ganzen Viren und Keime gar nicht in die Praxis rein. Wir selbst müssen streng darauf achten, dass wir nach jedem Patienten unsere Hände desinfizieren und entsprechende Hygiene walten lassen. Das ist die wichtigste Maßnahme. Sagen wir mal, die Big Points, die man macht. Alles andere ist viel Aufwand und nicht mehr so effektiv wie die Händedesinfektion.