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7. Dezember 2022

Zi-Umfrage: Auch MVZ leiden unter Fachkräftemangel

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Der Fachkräftemangel verschärft sich auch in den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Mehr als 60 Prozent der rund 4.200 MVZ in Deutschland bewerten die Verfügbarkeit von ärztlichem und nichtärztlichem Personal als schlecht bis sehr schlecht, ergab eine aktuell vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) veröffentlichte Befragung.

Knapp die Hälfte der MVZ war 2019 mit konkreten Problemen bei der spezifischen Personalnachbesetzung konfrontiert. Beim ärztlichen Personal wies fast ein Drittel der befragten MVZ 2019 Nachbesetzungsprobleme auf, teilte das Zi mit. Am häufigsten wurde das Fachgebiet der Allgemeinen Chirurgie genannt.

"Das Ergebnis der Umfrage kann nicht wirklich überraschen", kommentiert der Vorsitzende des Vorstands der KV RLP, Dr. Peter Heinz. "Seit vielen Jahren warnen wir die Politik gebetsmühlenartig vor den gravierenden Folgen des Fachkräftemangels. Die hinzukommende Sparpolitik im Gesundheitswesen wirkt hier wie ein Brandbeschleuniger. Um den Betrieb in den MVZ und Praxen weiterhin aufrechterhalten zu können, werden wir um reduzierte Öffnungszeiten und gegebenenfalls Leistungskürzungen nicht herumkommen."

Das Zi hat seine Befragungsergebnisse im Zi-MVZ-Panel zusammengefasst. In die Untersuchung gingen die Angaben von bundesweit insgesamt 214 MVZ ein, die im Zeitraum von September 2020 bis Mai 2021 an der Online-Befragung des Zi teilgenommen haben.

Ärztliche MVZ schätzen Gesamtsituation besser ein als Klinik-MVZ

Ein weiterer Schwerpunkt des Zi-MVZ-Panels liegt auf der Einschätzung der wirtschaftlichen Gesamtsituation. Etwa drei Viertel der teilnehmenden MVZ bewerteten ihre Gesamtsituation 2019 als eher gut bzw. gut. Vertragsarztgetragene MVZ schätzten ihre Gesamtsituation mit 86 Prozent deutlich häufiger als gut bzw. eher gut ein als krankenhausgetragene MVZ (64 Prozent). Insgesamt bewertete etwas mehr als die Hälfte der teilnehmenden MVZ die Höhe des Jahresüberschusses als gut bzw. eher gut.

Bei Berücksichtigung der Trägerart zeigt sich eine gegensätzliche Bewertung zwischen krankenhaus- und vertragsarztgetragenen MVZ: Lediglich 37 Prozent der krankenhausgetragenen MVZ bewerteten die Höhe des Jahresüberschusses als gut bzw. eher gut, während es bei den vertragsarztgetragenen MVZ fast drei Viertel (73 Prozent) waren.

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