Ambulantisierung in Krankenhäusern – aber Praxen bleiben außen vor: Matthias Mieves (SPD) bei "Talk mit Doc Bartels"
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Krankenhäuser mit Kapazitätsproblemen und Arztpraxen in Finanznöten: Als Mittel zur Lösung empfiehlt Lauterbachs Regierungskommission nun die Einführung von Tagesbehandlungen im Krankenhaus. Was bedeutet das für die ambulante medizinische Versorgung? Das diskutiert der Vorstandsvize der KV RLP, Dr. Andreas Bartels, mit dem stellvertretenden Vorsitzenden im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags und SPD-Bundestagsabgeordneten, Matthias Mieves.
Wenn man dem SPD-Gesundheitsexperten Matthias Mieves glauben darf, dann wird sich in der Gesundheitsversorgung einiges ändern: "Es gibt in diesem System aus meiner Sicht – weil es so groß ist, zu komplex, und weil da auch verdammt viel Geld drinsteckt – sehr starke Interessensgruppen. Bei einer bin ich heute zu Gast und es ist immer schwierig, dort in so einem System überhaupt Veränderungen zu schaffen." Mieves will diese Veränderungen. Er glaube an die Visionen des Karl Lauterbach und denke nicht, dass es zukünftig noch Sektorengrenzen geben werde. "Da wird man dann schon pro Land und Region gucken müssen: Welchen Mix an Versorgungsformen brauche ich für ein gutes Angebot? Das Thema Ambulantisierung wird eine Rolle spielen. Weil ich dann eben nicht wie bisher stumpf darauf gucke, wo habe ich ein Krankenhaus? Denn am Ende muss es darum gehen, was ist eine gute Versorgung für die Menschen und welche Bausteine nutze ich."
Auch für Doc Bartels muss es Veränderungen geben: "Wir kommen ja früher oder später nicht umhin, eine gemeinsame Planung der Gesundheitsversorgung in einem Land zu machen. Macht ja keinen Sinn, die Krankenhausplanung komplett separat neben der ambulanten Planung zu machen." Doch bitte nicht auf dem Rücken der Niedergelassenen. Genau das passiere aber gerade mit der Einführung von Tagesbehandlungen im Krankenhaus. "Was mich ärgert an dem Gesetz ist, dass diese Möglichkeit der tagesstationären Behandlung explizit nur dem Krankenhausbereich zugeordnet ist", so der KV RLP-Vorstandsvize. "Wir machen das schon jahrelang in den Praxiskliniken. Ich betreibe ja selbst eine Praxisklinik und wir sind explizit ausgenommen. Wir dürfen es nicht. Man muss den Status eines Krankenhauses haben."
Welche Potenziale die geplante Öffnung für den ambulanten Sektor vielleicht doch haben wird, diskutieren Arzt und Politiker intensiv. Erfahren Sie mehr im kompletten "Talk mit Doc Bartels".
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