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19. April 2023

Zi-Studie: über zwei Millionen COVID-19-Erkrankte ambulant behandelt

Dr. Peter Heinz: "Unsere Praxen haben Höchstleistungen erbracht."

In der zweiten und dritten Corona-Pandemiewelle zwischen Ende 2020 und Mitte Juni 2021 sind in Deutschland 2,35 Millionen Patientinnen und Patienten mit laborbestätigter COVID-19-Diagnose vertragsärztlich behandelt worden – mehr als achtmal so viele Menschen mit COVID-19 wie in der ersten Pandemiewelle. Das ergab eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Regional war ein COVID-19-Prävalenzgefälle mit höheren Werten in Süd- und Ostdeutschland zu erkennen. Im Norden und Westen dagegen überwogen niedrigere Prävalenzen. Zum Vergleich: In dem vom Zi untersuchten Zeitraum betrug die Zahl der behandelten Versicherten mit COVID-19 in Rheinland-Pfalz knapp 100.000.

Die bundesweiten COVID-19-Fallzahlen nach den Meldedaten des Infektionsschutzgesetzes lagen mit 3,95 Millionen deutlich über der Zahl der ambulant versorgten COVID-19-Erkrankten. Im Gegensatz zur ersten Pandemiewelle haben viele COVID-19-Infektionen nicht dazu geführt, dass die Betroffenen vertragsärztliche Versorgungsleistungen in Anspruch genommen hätten, schlussfolgert das Zi. Gleichzeitig war die stationäre Behandlungsbedürftigkeit weiter rückläufig.

"Unsere Praxen haben in dieser schweren Pandemiephase wirklich Höchstleistungen erbracht – sowohl bei der Behandlung gegen COVID-19 als auch bei den Corona-Schutzimpfungen. Die niedergelassene Ärzteschaft hat einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Krankenhäuser geleistet. Leider wurde und wird dieses außerordentliche Engagement von der Politik zu wenig gewürdigt", kommentiert der Vorsitzende des Vorstands der KV RLP, Dr. Peter Heinz, die Zahlen der Zi-Studie.

Bei 8,6 Prozent der in Deutschland vertragsärztlich versorgten COVID-19-Patientinnen und -Patienten ist ein Post-COVID-Status diagnostiziert worden. Von den Post-COVID-Erkrankten hatten etwa zwei Drittel eine COVID-19-Diagnose. In der Patientensubpopulation mit der Diagnose COVID-19 und Post-COVID-Status waren die Anteile der Risikogruppen 2 und 3 (Altersbereiche 60 bis 79 Jahre bzw. 15 bis 59 Jahre mit jeweils bestimmten Konstellationen von Vorerkrankungen) etwas höher als bei Patientinnen und Patienten, bei denen nur die Diagnose COVID-19 kodiert wurde.

Datengrundlage der Zi-Untersuchung sind die bundesweiten Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen aller vertragsärztlichen Praxen in Deutschland von Oktober 2020 bis September 2021. Darüber hinaus sind GKV-Versicherte mit weiteren Kodierungen für COVID-19 und erstmals auch solche mit Post-COVID-Symptomatik erfasst worden.

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