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10. Oktober 2022

Hausarztpraxis eröffnet am 7. November in Breitenau

Erstes Kennenlernen beim Tag der offenen Tür

Am 7. November eröffnet Sven Wacker seine hausärztliche Praxis in Breitenau in der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach (Westerwaldkreis). Damit gibt es auf der Haiderbach, die die Gemeinden Breitenau, Deesen, Oberhaid und Wittgert umfasst, bald wieder einen Hausarzt. Schon am vergangenen Samstag hatte der Facharzt für Innere Medizin alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.

"Hausarztpraxis Haiderbach" heißt es auf dem Praxisschild, das Sven Wacker gerade hat anfertigen lassen. Fünf Jahre lang war Breitenau ohne hausärztliche Praxis. Umso mehr freut sich die Bevölkerung, mit Sven Wacker an der Hirzener Mühle 2 ihren neuen Hausarzt begrüßen zu dürfen.

Zurück in den Westerwald

Auch Wacker selbst ist voller Vorfreude. Rund 30 Jahre lang war der 58-Jährige in unterschiedlichen Kliniken tätig. Nun wagt er mit einer eigenen Praxis den Schritt in die Selbstständigkeit. "Mein Motto für die Praxis lautet 'Alles in einer Hand – Alles aus einer Hand'. Das bedeutet zum einen, dass ich meine langjährige medizinische Erfahrung in die Diagnostik meiner Patientinnen und Patienten einfließen lassen möchte", erklärt Wacker. "Außerdem ist es mein Ziel, die Kooperation mit diversen fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen weiter zu verbessern." Seit der Tätigkeit im Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters bestehen dorthin sehr gute Kontakte. Und auch im ambulanten Bereich baut sich der dreifache Familienvater gerade ein Netzwerk auf.

Für Sven Wacker beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt. Nach vier Jahren in Ostfriesland waren es vor allem die Kinder Marvin, Katelyn und Finley, die in den Westerwald zurückwollten, wo die Familie zuvor fast zehn Jahre lang lebte. Papa Sven hatte die Region mit ihrem "angenehmen, freundlich zugewandten Menschenschlag" in guter Erinnerung. Außerdem reizte es ihn seit Längerem, die Breite der Inneren Medizin, die gerade in einer ländlichen Praxis gebraucht wird, anzuwenden. Auch seine Frau Rita konnte sich dies gut vorstellen. "Diese Motivation und der Drang meiner Familie, wieder in den Westerwald zu gehen, zeigten mir, was zu tun ist", sagt Sven Wacker.

Herausforderungen gemeinsam gemeistert

Gesagt, getan! Dass es nicht ganz einfach werden würde, das Projekt der eigenen Praxis gerade in Zeiten von Corona, Ukrainekrieg und Energiekrise in die Tat umzusetzen, war dem Mediziner von vornherein klar. Gut, dass er einige Mitstreiterinnen und Mitstreiter hatte, die ihn unterstützten und dies auch weiterhin tun. So fand er bei Melitta Fechner, Zulassungs- und Kooperationsberaterin bei der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP), stets ein offenes Ohr. Sie zeigte ihm unterschiedliche Praxismodelle und Möglichkeiten von Praxisübernahmen oder -neugründungen in der Region auf und begleitete ihn beim Zulassungsprozedere. "Zudem bin ich in der Region sehr gut vernetzt und konnte den Kontakt zur Verbandsgemeinde und zu Michael Kleudgen herstellen", erinnert sich Fechner. Kleudgen ist Berater für akademische Heilberufe und arbeitet bereits seit einiger Zeit mit der KV RLP und der Verbandsgemeinde dem Ärztemangel in der Region entgegen. In zahlreichen Gesprächen und in enger Zusammenarbeit mit der betriebswirtschaftlichen Beratung der KV RLP konnte er Sven Wacker vom Standort auf dem Land überzeugen. "Die Gründung einer eigenen Praxis gerade in einem ländlichen Gebiet beinhaltet viele Chancen", weiß Kleudgen. "Der Wettbewerbsdruck ist hier im Vergleich zu Ballungsgebieten wesentlich geringer." Trotz eines kleineren Investitionsvolumens seien die Gewinnchancen so gut wie in Großstädten.

Ausschlaggebend für die Ansiedlung der Praxis in Breitenau war auch, dass dort passende Räumlichkeiten zur Verfügung standen. Daran hatte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Michael Merz, einen großen Anteil. "Als sich abzeichnete, dass sich Herr Wacker bei uns niederlassen möchte, habe ich Kontakt mit einem möglichen Investor aufgenommen, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten." Dieser kommt selbst aus der Region und ihm ist die ärztliche Versorgung dort genauso wichtig wie der Verbandsgemeinde. So wurden die Räumlichkeiten nach den Wünschen Sven Wackers hergerichtet.

Die Verbandsgemeinde fördert die Praxisneugründung zudem mit 25.000 Euro, 10.000 Euro erhält der neue Hausarzt vom Westerwaldkreis. Die 39.000 Euro über den Strukturfonds der KV RLP und der Krankenkassen machen die Förderung komplett. Sven Wacker investiert diese Mittel in seine Praxisinfrastruktur, sodass sie direkt seinen Patientinnen und Patienten zugutekommen.

Schon jetzt Termine vereinbaren

"Für mich war es überaus hilfreich, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen und sich für mich eingesetzt haben", zeigt sich Sven Wacker dankbar. Nun hofft er, dass die Bevölkerung das Angebot gut annimmt. "Ich übernehme ja keine bestehende Praxis und damit keinen Patientenstamm, sondern eröffne eine komplett neue Praxis." Die bisherige Resonanz ist schon mal positiv. Seit Ende September können Patientinnen und Patienten unter der Telefonnummer 0160/5716253 eine Terminanfrage auf dem Anrufbeantworter der Praxis mit einer Rückrufbitte hinterlassen. Außerdem ist eine Terminvereinbarung über die Website und die Facebookseite der Praxis möglich. Bisher übernehmen Wacker und seine Frau die Terminkoordination. "Ich bin noch auf der Suche nach Praxispersonal und nehme gerne Bewerbungen entgegen."

Sven Wacker freut sich darauf, die medizinischen Schwerpunkte, die Räumlichkeiten und die Abläufe nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Seine langjährige Erfahrung möchte er nun in die hausärztliche Versorgung einbringen und den Ansatz verfolgen, die Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu behandeln.

Gemeinsame Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach und der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz

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29. März 2024