Wie können wir die pädiatrische Versorgung in Rheinland-Pfalz verbessern? Das ist die zentrale Frage, um die sich die “Kinderärztlichen Dialoge” drehen. Das von der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) gemeinsam mit Kommunen, Gesundheitsämtern sowie ambulant und stationär tätigen Kinderärztinnen und -ärzten initiierte Format, beschränkte sich bisher auf einzelne Brennpunkte im Norden des Bundeslandes. Nun tauschten sich die Akteurinnen und Akteure aller beteiligten Regionen aus, um sich zu vernetzen und voneinander zu lernen.
Im August 2023 startete der erste “Kinderärztliche Dialog” in der Eifel und Vulkaneifel. 2024 folgten weitere in den Mayen-Koblenz/Neuwied und Rhein-Lahn/Westerwald sowie im Landkreis Altenkirchen. In Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Maßnahmen für ihren Bereich. So entstanden etwa ein pädiatrischer Weiterbildungsverbund, ein Konzept, um Eltern zu schulen, Gespräche mit Kindergärten, um für die Situation in den Praxen zu sensibilisieren, und ein Forderungskatalog an die Politik. “Unserer Ansicht nach, war es nun an der Zeit, alle Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen – mit dem Ziel, sich weiter zu vernetzen und voneinander zu profitieren”, informiert Melitta Fechner vom Beratungsteam der KV RLP. So stellten die einzelnen Teilnehmenden das jeweils bisher Erreichte bei einem gemeinsamen Termin in Koblenz vor. Es wurden direkt neue Kontakte geknüpft und sich angeregt ausgetauscht.
Sektorenübergreifendes Arbeiten leben
“Es ist absolut wertvoll, den Kontakt zu anderen Kolleginnen und Kollegen, aber auch zur KV RLP und den Gesundheitsämtern und Gesundheitsmanagern der Kommunen aufzubauen und zu pflegen”, sagt Dr. Sebastian Bartels, der in Montabaur eine Kinderarztpraxis führt. “Im Austausch entstehen neue Ideen, die man oft nur gemeinsam findet und auch umsetzen kann." Priv.-Doz. Dr. Thomas Nüßlein, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, ergänzt: "Immer wieder wird davon gesprochen, dass mehr sektorübergreifend gearbeitet werden soll. Mit den ‘Kinderärztlichen Dialogen’ tun wir genau das. Ambulant und stationär arbeiten Hand in Hand und sogar die Kommunen und die KV RLP sind im Boot. Dabei haben wir stets die bestmögliche Versorgung unserer kleinen Patientinnen und Patienten im Auge.“ Die beiden Pädiater wünschen sich, dass künftig noch weitere Kolleginnen und Kollegen mitmachen. Denn die Erfahrungen jeder und jedes Einzelnen sind wichtig.
Ausweitung geplant
Geplant ist, den “Kinderärztlichen Dialog” in der vernetzten Form weiterzuführen. “Das war der Wunsch aller Beteiligten. Wir werden neue Arbeitsgruppen bilden, die dann sicherlich wieder gute Ideen haben”, so Fechner. “Außerdem werden wir das Format ausweiten. Bisher haben wir nur in den Brennpunkten gearbeitet. Nun möchten wir auch Regionen wie Koblenz, Ahrweiler, Trier, Trier-Saarburg oder den Rhein-Hunsrück-Kreis hinzunehmen.”
Dazu wird die KV RLP auf die entsprechenden Akteurinnen und Akteure zugehen.
Wer Interesse hat, in die “Kinderärztlichen Dialoge” einzusteigen, kann sich auch aktiv bei der bzw. dem regional Zuständigen aus dem Beraterteam der KV RLP melden:
- Koblenz Stadt, Mayen-Koblenz, Rhein-Lahn-Kreis: Melitta Fechner, melitta.fechner@kv-rlp.de, 06131 326-4430
- Altenkirchen, Rhein-Hunsrück-Kreis, Westerwaldkreis: Paul Lautenschläger, paul.lautenschlaeger@kv-rlp.de, 06131 326-4521
- Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Trier, Stadt, Trier-Saarburg: Tobias Meyer, tobias.meyer@kv-rlp.de, 06131 326-4431
- Ahrweiler, Cochem-Zell, Neuwied, Vulkaneifel: Anja Otten, anja.otten@kv-rlp.de, 06131 326-4428
Mitmachen können Kommunen sowie ambulant und stationär tätige Pädiaterinnen und Pädiater aus dem Norden von Rheinland-Pfalz.