In wenigen Tagen fällt der Startschuss: Dann nämlich startet in Rheinland-Pfalz das DMP Osteoporose der beteiligten Krankenkassen gemeinsam mit der KV RLP. Ab dem 1. Oktober 2025 können sich Patientinnen und Patienten mit gesicherter Diagnose einer medikamentös behandlungsbedürftigen Osteoporose in einem strukturierten Behandlungsprogramm sektorenübergreifend versorgen lassen. Die KV RLP und die beteiligten gesetzlichen Krankenkassen im Land haben dazu eine Vereinbarung für das strukturierte Behandlungsprogramm geschlossen.
Einschreibung von Patientinnen und Patienten in DMP ab Oktober
Am dem 1. September 2025 hat bereits die Einschreibephase für die teilnahmeberechtigten Ärztinnen und Ärzte begonnen, die aktiv an dem Programm mitwirken wollen. Einige von ihnen werden neben der Betreuung der Patientinnen und Patienten auch Schulungen für einen besseren Umgang mit der Erkrankung anbieten. Außerdem werden sich noch Krankenhäuser und Rehabilitations-Kliniken am Vertrag beteiligen. Interessierte Patientinnen und Patienten können sich ab dem 1. Oktober 2025 bei ihrer behandelnden Ärztin bzw. ihrem behandelnden Arzt in das DMP einschreiben. Bei Fragen können sich die Patientinnen und Patienten selbstverständlich auch an ihre Krankenkasse wenden.
DMP bringt bessere Versorgung und mehr Lebensqualität
"Ich begrüße, dass das neue Behandlungsangebot bald flächendeckend in Rheinland-Pfalz startet. Durch das einheitliche Versorgungskonzept kann die Qualität der Betreuung von Osteoporosepatientinnen und -patienten verbessert werden. Gleichzeitig tragen die geplanten Schulungen dazu bei, Stürze und Frakturen mit möglichen Langzeitfolgen zu vermeiden. Angesichts der wachsenden Zahl älterer Menschen ist der neue DMP-Vertrag ein bedeutender Fortschritt für die ambulante Versorgung in unserer Region", sagt San.-Rat Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstands der KV RLP.
Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz, unterstreicht stellvertretend für die beteiligten Krankenkassen in Rheinland-Pfalz den Qualitätsaspekt: "Mit der Einführung des neuen DMP Osteoporose schaffen wir in Rheinland-Pfalz eine strukturierte Versorgung, die Patientinnen und Patienten eine bessere Begleitung im Alltag ermöglicht und gleichzeitig zur Qualitätssicherung in der Behandlung beträgt. Durch die Leitlinienorientierung wird die Versorgung passgenauer und sie erfolgt auf Basis des aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes über Einrichtungsgrenzen hinweg."
Hintergrundinformationen
Disease-Management-Programme sind strukturierte Behandlungsprogramme gemäß § 137f SGB V. Sie sollen eine sektorenübergreifende, systematische Versorgung für chronisch kranke Menschen ermöglichen. 2020 hat der Gemeinsame Bundesausschuss die Programminhalte und Teilnahmekriterien für das DMP Osteoporose festgelegt. Das Programm soll das Fortschreiten der Erkrankung verhindern, Stürze und damit einhergehende Frakturen vermeiden, die Beweglichkeit erhalten und verbessern sowie Schmerzen reduzieren. Ziel ist eine selbstbestimmte Lebensführung und eine bessere Lebensqualität der Betroffenen. Außerdem werden die Teilnehmenden im Rahmen des Programms besonders darin geschult, wie sie neben der medikamentösen Therapie zum Erhalt ihrer Mobilität und Lebensqualität beitragen können.
Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der mehr Knochengewebe ab- als wieder aufgebaut wird. Daher wird die Krankheit umgangssprachlich auch als Knochenschwund bezeichnet. Durch die Abnahme von Knochenmasse werden die Knochen dünner und poröser. Die Gefahr von Knochenbrüchen steigt. Es erkranken mehr Frauen als Männer an Osteoporose. Um sich im Disease-Management-Programm Osteoporose einzuschreiben, gilt für Frauen und Menschen mit unbestimmtem oder diversem Geschlecht ein Mindestalter von 50 Jahren, für Männer von 60 Jahren.
Gemeinsame Pressemitteilung von Verband der Ersatzkassen e.V. Landesvertretung Rheinland-Pfalz, IKK Südwest, BKK Landesverband Mitte, Knappschaft, SVLFG und KV RLP / red