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28. September 2015

Einstieg in die Praxis – vom Arzt in Weiterbildung zum Praxisinhaber

Marco Sifferath hat seine Weiterbildungszeit in einer Prümer Gemeinschaftspraxis absolviert und dort sofort Gefallen an der Arbeit mit den Patienten und dem Team gefunden. Am Ende war für ihn klar: Hier will er bleiben. Für den Gründer der Gemeinschaftspraxis Dr. Burkhard Zwerenz ist Marco Sifferath ein Glücksgriff, denn, so sagt er, "nur mit jungen, engagierten Ärzten lässt sich die medizinische Versorgung in der Eifel sicherstellen".

Service

Lesefassung

Dr. Marco Sifferath | Facharzt für Allgemeinmedizin: Ich bin der Marco Sifferath. Ich bin 38 Jahre alt. Ich bin Facharzt für Allgemeinmedizin, habe noch eine Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Ich fahre noch nebenbei ein bisschen als Notarzt. Ich bin Weiterbildungsassistent seit 1. Januar 2013 und der Einstieg als niedergelassener KV-Arzt ist seit 1. Juli 2015.

Dr. Burkhard Zwerenz | Facharzt für Allgemeinmedizin: Mein Name ist Burkhard Zwerenz. Ich bin niedergelassen in Prüm seit 1987 in wechselnden Gemeinschaftspraxen. Jetzt im Augenblick bin ich sehr glücklich in der Gemeinschaftspraxis mit meinem Kollegen Dr. Schier und seit einigen Wochen mit unserem neuen Kollegen Marco Sifferath arbeiten zu dürfen.

Dr. Josef Schier | Facharzt für Allgemeinmedizin: Mein Name ist Josef Schier. Ich bin mittlerweile 51 Jahre alt, arbeite hier in der Gemeinschaftspraxis mit Dr. Zwerenz seit 16 Jahren zusammen. Und vor zwei Jahren kam der Kollege Sifferath hinzu, der hier bei uns seine Assistententätigkeit beendet hat und mittlerweile als gleichberechtigter Partner bei uns in der Praxis eingestiegen ist.

Dr. Marco Sifferath | Facharzt für Allgemeinmedizin: Die Arbeitsbelastung ist nicht gering. Also man redet hier schon an normalen Arbeitstagen von Elf- bis Zwölf-Stunden-Tagen, aber man hat noch eine gewisse Freiheit, sich da mit den Kollegen zu organisieren und sich da Freiräume zu schaffen. Das haben wir hier bisher immer sehr gut hinbekommen, wenn jemand das brauchte. Das fand ich zum Beispiel als einen ganz positiven Aspekt an dieser Art, zu arbeiten.

Dr. Burkhard Zwerenz | Facharzt für Allgemeinmedizin: Die Situation im Kreis Prüm ist so, dass im Moment noch 14 Ärztinnen und Ärzte arbeiten, als Allgemeinärzte, als Hausärzte. Aber nicht alle von denen nehmen wirklich noch an der regulären Versorgung teil. Wir wissen, dass da in absehbarer Zeit viele, die jetzt 60 beziehungsweise schon drüber sind, aufhören werden, und wir sehen mit einiger Verzweiflung, dass sich keine Nachfolger finden.

Wir glauben sowieso, dass wir in der Allgemeinmedizin dauerhaft nur dann Strukturen in Regionen wie in Prüm und Umgebung eine qualitativ gute hausarztmedizinische Versorgung bieten können, wenn wir es schaffen, größere Gruppenpraxen aufzubauen. Ob das jetzt ein MVZ ist oder wirklich eine Gruppenpraxis ist, das ist egal. Aber wir glauben, dass wir ganz offen sein müssen auch für alle möglichen Arbeitszeitmodelle, die die Kollegen mitbringen. Und je mehr Ärzte und Ärztinnen zusammen sind, umso besser schafft man das und kann es realisieren. In kleinen Praxen ist das schlechter möglich. Und so sind wir jetzt auch offen für Kolleginnen beispielsweise, die sagen, ich würde ganz gerne einen Tag in der Woche arbeiten oder ich möchte in der Woche zehn Stunden arbeiten, was auch immer.

Wenn man mit mehreren ist, kann man so etwas realisieren. Das lässt sich in den ganzen Praxisablauf so einbetten, dass es für alle Beteiligten sehr gut funktioniert. Das ist so die Idee, die uns dreien jetzt hier vorschwebt, dass wir versuchen wollen, so etwas aufzurichten. Und damit zumindest die Chance wahren, dass es in der Versorgung hier weiter geht.

Dr. Marco Sifferath | Facharzt für Allgemeinmedizin: Warum Niederlassung? Das ist eine gute Frage. Weil mir die Arbeitsstruktur in einer Gemeinschaftspraxis eigentlich ganz gut gefallen hat. Ich habe es mitbekommen bei Bekannten und Verwandten, die die Niederlassung in Einzelkämpferposition machen. Da habe ich mich bewusst von distanziert. Und dann ging es darum, welche Schwerpunkte setzt man sich, wofür interessiert man sich?

Ich habe dann zwei Jahre Innere gemacht, habe Anästhesie gemacht, habe Chirurgie gemacht, hätte mir in allen Bereichen vorstellen können, auch längerfristig zu arbeiten. Aber irgendwie war noch kein richtiges Herzding dabei und man war interessenmäßig relativ breit aufgestellt. Da war die Allgemeinmedizin relativ naheliegend. Und die Allgemeinmedizin ist ein Fachgebiet im niedergelassenen Bereich. Und so kam das dann. Es hat sich quasi entwickelt im Laufe der Zeit.

Dr. Josef Schier | Facharzt für Allgemeinmedizin: Von den Patienten wird es auch sehr geschätzt, dass mehrere Ärzte den gleichen Patienten kennen und dass gewährleistet ist, dass irgendwo die Praxis doch die meiste Zeit des Jahres geöffnet und nicht durch längere Urlaubsphasen unterbrochen ist. Und die Patienten sehen es auch sehr gerne, dass jetzt jüngere Kollegen in die Praxis einsteigen wie im Fall von Kollege Sifferath, der für ein weiteres Bestehen der Praxis auch irgendwo schon ein Garant ist.

Dr. Marco Sifferath | Facharzt für Allgemeinmedizin: Die Niederlassung lohnt sich auf jeden Fall, weil es ein sehr befriedigender Beruf ist. Man bekommt auch positives Feedback zurück. Man hat abends das Gefühl, das war eine sinnvolle Arbeit, die ich geleistet habe. Und auch der langfristige Patientenkontakt gefällt mir sehr gut, weil man oft Dinge besser einschätzen kann, wenn man den Patienten länger kennt, wenn man die Vorgeschichte lange kennt.

Oft gehe ich auch zu meinen Kollegen, die schon 20, 30 Jahre mit gewissen Problemen zu tun haben. Die können mir relativ schnell einen zielsicheren Tipp geben, in welche Richtung sich das alles bewegt. Und im Krankenhaus, weil es meistens sehr kurzweilig ist, ist es sehr schwierig, das in wenigen Minuten einzuschätzen. Und auch dieses Immerwiederkehrende, es entwickelt sich ja auch eine Arzt-Patienten-Beziehung, die beide Seiten bereichern kann. Und das hat mir in der Arbeitsweise besser gefallen und deshalb habe ich mich dafür entscheiden.

Dr. Burkhard Zwerenz | Facharzt für Allgemeinmedizin: Wir sind sehr froh, dass wir Herrn Sifferath gefunden haben, weil er ein idealer Kollege und sehr guter Hausarzt ist und auch eine ideale Ergänzung unseres Teams darstellt.

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