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6. Mai 2013

MFA – mehr als nur Arzthelferin: Allrounder in der Praxis

 In der Rangliste der beliebtesten Ausbildungsberufe für Frauen liegt der Beruf der Medizinischen Fachkraft (MFA) immer unter den Top Zehn. Engagierte Mitarbeiter in den Praxen sind gesucht. Die Fachkraft in der Praxis ist heute weit mehr als eine Sprechstundenhilfe. Neben der Arbeit mit Patienten ist vor allem auch verwaltungstechnisches Know-how gefordert. KV-TV begleitet die 55-jährige Maike Schmitt bei ihrer Arbeit in einer gynäkologischen Praxis.

Service

Lesefassung

Meike Schmidt | MFA: Mein Name ist Meike Schmidt. Ich bin 55 Jahre und mein Beruf ist MFA – Medizinische Fachangestellte. Ich hatte 1976 bis 1978 bei einem Kinderarzt hier in Mainz gelernt. Danach bin ich dann zu seinem Internisten gewechselt und bin jetzt seit 19 Jahren in einer großen gynäkologischen Praxis tätig. "Achtung kalt, nicht erschrecken." Viele habe ich schon als Baby im Bauch erlebt, sozusagen. Und heute kommen sie als 17-, 18- Jährige das erste Mal zum Frauenarzt und da denke ich mir, ach guck mal, so lange bist du schon da. Die kennst du schon. Das ist einfach schön. Du hast also eine ganz nette Verbindung zu den Patienten.

Wir fangen hier sehr früh an, um sieben Uhr bereits. Und die ersten 20 Minuten sind dafür, dass du alle Zimmer aufmachst, Computer hochfährst, auffüllst, alles richtest, Licht anmachst und so das Allgemeine eben. Dann läuft die Sprechstunde an und da musst du alles vorbereiten, musst den Patienten abfragen, wegen was er kommt, ob er zu einer Krebsvorsorge oder einer Schwangerschaftsvorsorge kommt, musst Laborsachen vorbereiten, musst Blut abnehmen, musst die Patienten reinbitten. Du musst am Ultraschall alles eingeben, die Objektträger beschriften. Du musst dann, wenn der Patient rauskommt, die gewünschten Überweisungen und Rezepte verordnen, vielleicht auch gleich neue Termine ausmachen. Dann möchte der Chef noch was und dann rennst du wieder rein. Also du bist immer in Action.

Der Verwaltungsaufwand, würde ich sagen, ist doppelt so hoch geworden wie früher, weil ich etwa ein Drittel meiner Arbeitszeit im Büro verbringe, im Hintergrund sozusagen, um diese Dinge alle zu erledigen, die da gefordert werden. Das ist viel, viel höher als früher. Und natürlich auch die Ansprüche der Patienten, die sind auch höher geworden. Und dem musst du ja auch gerecht werden. Wir arbeiten ja mit ganz vielen Laboren zusammen, das musst du alles wissen. Der Arzt kommt raus und sagt, ruf mal da und da an. Du arbeitest viel, viel selbstständiger als früher, natürlich. Ach, und dann hat er mir auch hinten etwas geschickt, per E-Mail, Termine zum Eintragen.

Mittlerweile sagen äußerst selten, höchstens noch die ganz, ganz alten Patienten "Sprechstundenhilfe". Also das hörst du nur von den Omas. Und ich glaube, die wenigsten wissen, was eine MFA ist. Arzthelferin, das ist noch so im Sprachgebrauch. Ich freue mich eigentlich jeden Tag, weil ich meinen Beruf sehr gerne mache, muss ich sagen. Ich brauche viel Ausgleichssport, das heißt: Ich ziehe mich um, nehme meine Nordic-Walking-Stöcke und lauf dann erstmal eineinhalb Stunden. Das brauche ich einfach.

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